Resilienz bedeutet, dass ein Gegenstand nach äußerer Druckeinwirkung schnell wieder in seine ursprüngliche Form zurückgeht. Bei uns Menschen bedeutet Resilienz, dass wir nach einer Phase des Stress oder nach einem negativen Erlebnis schnell wieder in unseren normalen Gemütszustand zurück finden können.
Allgemein wird Resilienz auch als psychische Widerstandsfähigkeit bezeichnet, die einem dabei hilft, Krisen zu bewältigen und sie durch Nutzen der eigenen Ressourcen sogar als eine Chance zur persönlichen Entwicklung zu sehen.

Kann ich das lernen?
Wahrscheinlich hast du jetzt gemerkt, dass Resilienz etwas ziemlich tolles ist. Doch kann man seine eigene Resilienz überhaupt beeinflussen? Ja und Nein. Ein gewisser Teil ist auf erbliche Faktoren zurückführen. So sind laut dem Neurowissenschaftler Raffael Kalisch drei (überwiegend) erbliche Faktoren zentral: Intelligenz, Optimismus und Extraversion. Zudem spielen Erfahrungen aus unserer Kindheit eine zentrale Rolle. Studien zeigen, dass schon eine feste Bezugsperson während dieser Zeit ausreicht, um Kindern resilienter werden zu lassen.
Doch die gute Nachricht ist: der andere Teil lässt sich beeinflussen. Durch unsere Denk- und Handlungsweisen können wir selbst entscheiden, wie wir mit schwierigen Erlebnissen umgehen. Also: Resilienz kann man lernen, für den einen ist es vielleicht etwas leichter, dem anderen fällt es schwieriger. So oder so, jeder kann davon profitieren!
Die 7 Säulen der Resilienz
Es gibt verschiedenste Resilienzmodelle. Letztlich finde ich, dass diese 7 Säulen die Erkenntnisse aus der Resilienzforschung am besten zusammenfassen:
Optimismus
Eine positive Lebenseinstellung macht das Leben nicht nur deutlich schöner, sondern hilft dir auch vor allem in schwierigen Lebenssituationen durchzuhalten. Optimisten glauben, dass sie aus jeder Situation etwas lernen können und auch aus einer Krise etwas Gutes entstehen kann. Klar, kannst du nicht von heut oder morgen deine Lebenseinstellung ändern. Aber versuch doch mal, dich in der nächsten schwierigen Situation zu fragen, was du daran Positives sehen kannst. Je öfter du dies tust desto mehr wirst du dein Gehirn auf eine optimistische Einstellung programmieren.
Akzeptanz
Resiliente Menschen akzeptieren Dinge, die sie nicht ändern können anstatt gegen sie anzukämpfen. Denn nur wenn du die Situation so akzeptierst wie sie ist, kannst du auch den ersten Schritt in Richtung Bewältigung gehen. Allein durch diese veränderte Denkweise kann der Stress, der mit einem negativen Erlebnis verbunden ist, deutlich reduziert werden.
Lösungsorientierung
Konzentriere dich auf Lösungen und Möglichkeiten anstatt auf das Problem, ganz nach dem Motto: „Energy goes where attention flows.“ Resiliente Menschen werden schneller aktiv und versuchen ihre Situation eigenverantwortlich zu ändern. Dabei könnte dir zum Beispiel ein Brainstorming helfen. Frage dich einfach, welche Möglichkeiten du hast, etwas an deiner Situation zu ändern. Schreibe dir alles auf, was dir einfällt und überlege dir dann, welche Möglichkeiten du ausprobieren möchtest.
Selbstwirksamkeit: Die Opferrolle verlassen
Selbstwirksamkeit beschreibt die Überzeugung, sein Leben aktiv gestalten und selbst schwierige Aufgaben aus eigener Kraft meistern zu können. Das bedeutet, dass sich resiliente Menschen nicht als Opfer der Umstände sehen sondern ihr Leben aktiv gestalten. Hier kann es hilfreich sein, sich stets seinen Stärken und vergangenen Erfolgen bewusst zu sein. Du kannst dich zum Beispiel abends fragen, was du an diesem Tag besonders gut gemacht hast, welche Aufgabe du gemeistert hast oder worauf du heute besonders stolz bist.
Übernahme von Verantwortung
Übernimm Verantwortung für dein Leben. Mach nicht andere Menschen für deine Fehler verantwortlich, das wird dich nicht weiterbringen. Du selbst kannst entscheiden, wie du deine Zeit verbringst, mit welchen Menschen du dich umgibst und wie gut du dich um dich selbst kümmerst. Treffe also bewusste Entscheidungen und steh auch dazu.
Zukunftsorientierung
Zukunftsorientierung bedeutet, dass du ein positives Bild von deinem zukünftigen Leben und deinem Zukunfts-Ich hast. Du bist voller Vorfreude auf all die wunderschönen Erfahrungen, die du noch machen darfst und weißt, dass dich diese Erfahrungen zu einem noch besseren (resilienteren) Menschen machen werden. Du weißt, wo du hin willst und setzt dir inspirierende Ziele. Wie du es schaffst, diese Ziele auch umsetzen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Netzwerkorientierung
Resiliente Menschen haben ein großes Netzwerk an wundervollen Menschen, die sie unterstützen und mit denen sie gerne Zeit verbringen. Versuche also positive und wertschätzende Freundschaften zu pflegen und dich von den Menschen zu distanzieren, die dich runterziehen. Frage dich dafür einfach, wie es dir geht nachdem du Zeit mit einem Menschen verbracht hast? Wenn es dir danach besser geht als vorher, weißt du, dass es sich lohnt, mehr Energie in eure Freundschaft zu investieren.
Viel Spaß beim Ausprobieren, deine Sophie!

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Dankeschön für diesen wertvollen Beitrag zum Thema Resilienz.
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